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Lach- und Schießgesellschaft: eine erfolgreiche Faschingsidee

Lach- und Schießgesellschaft
Lach- und Schießgesellschaft

Als absoluter Adelsschlag gilt für einen deutschen Kabarettisten ein Auftritt in der legendären Münchner Lach- und Schießgesellschaft, die seit mehr als einem halben Jahrhundert den Mächtigen im Lande gewaltig auf die Finger schaut und klopft.

Die Gründung dieser Gesellschaft ist dem Intellektuellen in der deutschen Kabarettszene sehr gut bekannten Dieter Hildebrand, zumindest auch mitzuverdanken.

Denn es war bei einem Faschingsfest der Theaterwissenschaftler an der Universität München anno 1952, als Dieter Hildebrand zusammen mit einigen Kommilitonen in der Alten Laterne in Schwabing ein spontanes Kabarett-Programm aufführte. Diese Kommilitonen waren Gerd Potyka, Klaus Peter Schreiner sowie Guido Weber. Die improvisierten Sketche kamen beim Publikum so gut an, dass die Wirtin den Studenten zweimal pro Woche eine Auftrittsmöglichkeit bot. Die Gage: Ein warmes Abendessen und Freibier.

Schon eine Woche feierte „Ihr erstes Programm“ der „Namenlosen“ Premiere. Das damals aktuelle Problem der Wiederbewaffnungsdebatte war Inhalt des zweiten Programms „Es ist so schön, privat zu sein“, das im Juli 1955 täglich im Café Freilinger in der Münchner Leopoldstraße gastierte.

Ein Kabarett Gast (1965) – Münchner Lach- und Schießgesellschaft

Das Schwabinger Lokal „Das Stachelschwein“ in der Ursulastraße vermittelte schließlich der Sportreporter Sammy Drechsel als Auftrittsort.

Der Reporter übernahm außerdem ab dem dritten abendfüllenden Programm „Die Nullen sind unter uns“ die Regie.

Nachdem Hildebrands Kollegen ab dem Spätsommer 1956 eigene Wege gingen, machten Sammy Drechsel und Dieter Hildebrand aus den „Namenlosen“ die „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“.

Den Kontakten von Sammy Drechsel war es auch zu verdanken, dass renommierte Kabarettisten wie Ursula Herking, Klaus Havenstein und Hans Jürgen Diedrich neben Dieter Hildebrand für die Idee gewonnen werden konnten.

Das erste Stück in dieser Besetzung, „Denn sie müssen nicht, was sie tun“, feierte in der neuen Location am 12. Dezember 1956 im überfüllten Lokal Premiere, die im März 1957 auch von der ARD ausgestrahlt wurde. Eine Ausstrahlung pro Jahr, die am Silvesterabend unter dem Titel „Schimpf vor 12“ ausgestrahlt wurde, gehörte nun zum festen Sendeschema des Senders. Nachdem das Ensemble 1972 auseinander gegangen war, drängte vor allem Dieter Hildebrand auf eine Neugründung, die 1976 auch erfolgte. Bis heute hat sich die „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“ einen festen Platz in der deutschen Kabarett-Szene erobert.

Parteienfinanzierung (1983) – Münchner Lach- und Schießgesellschaft


Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar. Ich kann keine Garantie oder Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der gemachten Angaben übernehmen. Diese Schilderungen sind reine Erfahrungswerte und beruhen auf meinen persönlichen Erlebnissen und Einschätzungen. Dieser Artikel stellt nur meine eigene Meinung dar!

Bildquellen
Artikelbild: ©panthermedia.net Elnur Amikishiyev

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